Standortbestimmung: „Wo ich bin ist vorn!“ Aber was, wenn der Chef mal schwächelt?

Schließen Manager sein und Hilfe annehmen sich aus?   

Ich habe schon viele Chefs erlebt, die sich für unentbehrlich halten. Zugegeben: In manchen Fällen läuft ohne sie wirklich nicht besonders viel. Meistens sind es aber sie selbst, die sich unentbehrlich machen, obwohl sie es eigentlich gar nicht sind. Ohne sie geht gar nichts, meinen sie jedenfalls. Wo sie sind, ist vorne! Für sie gilt: „Wer vorne sitzt, bestimmt den Weg! Basta!“

Im Grunde genommen ist es wie beim Taxifahren: Meistens zahlt hier derjenige, der vorne sitzt. Und selbst, wenn er nicht zahlen möchte, fühlt er sich durch die dezente Zurückhaltung der hinten Sitzenden dazu genötigt. Pech gehabt!

Regelmäßig im „Kampfmodus“, häufig auch gegen sich selbst!

Die unentbehrlichen Führungskräfte, von denen ich hier spreche, sind die, die immer bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, um Motor und Antreiber für andere zu sein. Sie sind immer online und tragen nahezu täglich Konflikte und Hierarchiediskussionen mit den Kollegen der gleichen Ebene, dem Geschäftspartner oder den Kunden aus.

Zeit kann man nicht managen, nur sich selbst!

Für ihren kontinuierlichen Erfolg – oder eher das, was sie als Erfolg verstehen – bewältigen sie ein kräftezehrendes Arbeitspensum, rasen durch den Alltag und drehen immer weiter auf. Dabei kommen sie häufig keinen Zentimeter vom Fleck, ohne das überhaupt zu merken. Diese permanente Anspannung wirkt sich schnell auch auf den Umgang mit anderen Menschen aus, wodurch die Beziehungen zu Mitarbeitern und auch der Familie leiden. Trotzdem ist dem Chef eines besonders wichtig: Er darf nicht schwächeln, weil Schwäche nämlich ein Makel ist, den eine vorn fahrende Lokomotive nicht haben darf. Wenn die nämlich nicht mehr fährt, steht der ganze Zug, was im schlimmsten Fall zu Ausfällen führt, auf jeden Fall aber zu Verspätungen.

Viele im Büro merken, dass es dem Chef nicht gut geht und tuscheln.

Wie macht sich das, vor dem sich die meisten Chefs so fürchten, eigentlich bemerkbar? Im Unternehmen läuft nichts mehr richtig: zielführende Kommunikation unterbleibt, die Verantwortlichkeiten oder Rollen sind nicht mehr klar, selbstredend macht sich das im Ergebnis bemerkbar. Meist auch gesundheitlich. Die Mitarbeiter reden darüber, dass es dem Chef nicht gut geht und dass er mal wieder unaufmerksam, gereizt und cholerisch ist, und sich insgesamt verändert hat.

Der Chef reagiert seinerseits mit der Flucht nach vorn, frei nach dem Motto: „Wenn ich schon das Ziel aus den Augen verloren habe, verdoppele ich eben meine Anstrengungen!“ Das Arbeitspensum wird erhöht. Wegen seiner schwindenden Kräfte muss er immer mehr Aufwand betreiben, damit die Qualität seiner Arbeit nicht drastisch sinkt.

„Wenn Sie sich schon für unersetzlich halten, sollten Sie auch alles tun, damit Sie nicht ersetzt werden müssen!“

Wenn ich mit einem Klienten arbeite und merke, dass er einer dieser nie rastenden Chefs ist, provoziere ich gern mal mit diesem Satz. Dann lade ich mein Gegenüber ein, mit mir symbolisch in einen Ballon einzusteigen und sich sein persönliches und berufliches Treiben da unten aus sicherem Abstand einmal von oben anzuschauen.

 

Warum eine kurze Standortbestimmung hilft, schnell wieder Klarheit zu gewinnen.

Wir schauen gemeinsam und ehrlich auf mögliche Antworten zu den folgenden beispielhaften Fragen:

    • Was wird passieren, wenn ich nichts ändere, so weitermache?
    • Wem vertraue ich, wem nicht?
    • Wer gibt mir ehrliches Feedback?
    • Warum ändere ich nichts?
    • Bin ich an der richtigen Stelle in der Firma?
    • Bin ich überhaupt in der richtigen Firma?
    • Warum habe ich immer wieder Entscheidungsprobleme?
    • Wie löse ich diesen schwierigen Konflikt?
    • Was steckt hinter meinen Zeitproblemen?

Ein Hamsterrad ist eben keine Karriereleiter!

Deshalb ist es wichtig, den ungünstigen Kreislauf des Schaffens zu erkennen und das ständige Rennen im Hamsterrad zu beenden. Durch das Sortieren, Bewerten und Neuordnen entstehen neue Freiräume und Freiheiten im Inneren, es eröffnen sich ungeahnte Perspektiven. Ein solcher Prozess dauert nicht lange, im Gegenteil: Meine Klienten sind immer wieder begeistert, dass sie durch einen kurzen, gleichwohl sehr intensiven Rückzug Klarheit, Optionen, Lösungen, neue Motivation und Zuversicht für die Umsetzung gewinnen.

Wer feststeckt, sollte sich diesen „Reset“ und einen Neustart gönnen. Schließlich geht es um die Befähigung, wieder Führen zu können, um die innere Stabilität zurückzugewinnen.

Wenn nichts mehr geht, steht die Lok eben auf dem Gleis.

Niemand ist immer in Höchstform. Schwächeln ist nichts Schlimmes, vollkommen normal und passiert jedem. Ja, auch Männern. Ja, auch in Führungspositionen. Problematisch ist es, wenn aus dem anfänglichen Schwächeln ein „Nichts geht mehr!“ wird. Damit tut man weder sich noch seinem Umfeld einen Gefallen. Soweit sollte man es gar nicht erst kommen lassen.

Schließen Manager sein und Hilfe annehmen sich also wirklich aus?

Vielleicht haben Sie ja Lust, dieser Frage nachzugehen und selbst einmal aus der Ballonperspektive auf Ihr Treiben da unten zu schauen und von oben neue Klarheit zu gewinnen?

Zwei Tage
Zwei Personen -Sie und ich-
Zwei Orte: Sylt oder HH

Drücken Sie jetzt doch einmal auf Ihre Pausetaste um danach wieder voll durchzustarten, dann mit einem aktuellen Navi für die für Sie perfekte Route und Fahrweise.

Zwei Tage Standortbestimmung und Sie sehen wieder klar!

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